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Knapp 60 Schülerinnen und Schüler der 5. bis 9. Klassen investierten zwei Wochen ihrer Sommerferien, um in von ihnen gewählten Fächern ein zusätzliches Training zu absolvieren. Unterstützt wurden sie dabei von 11 Tutorinnen und Tutoren hauptsächlich aus der Oberstufe.
Die Albinus-Gemeinschaftsschule nutzte damit das Programm "Lernsommer 2021" des Landes Schleswig-Holstein und organisierte zwei Wochen Sommerschule in Lauenburg, immer von 8:30 bis 13:30 Uhr. Die Schülerinnen und Schüler konnten kostenlos an diesem Angebot teilnehmen, mussten sich jedoch verbindlich anmelden. Aus Landesmitteln erhielten die Tutorinnen und Tutoren ein Entgelt für ihre Tätigkeit.
Tessa und Luca, beide aus der 12. Klasse, waren als Tutoren dabei. Gemeinsam unterrichteten sie zwei Gruppen mit je 5 Schülerinnen und Schülern abwechselnd in Mathematik und Englisch. Der erste Tag war für beide herausfordernd: Sie bekamen eine Schülerliste und Informationen über die Themen, die von den Fachlehrern als für ihre Gruppe besonders lohnend identifiziert worden waren. Schulbücher und einige Arbeitszettel standen zur Verfügung, daraus mussten sie sich schnell Ideen heraussuchen, dann ging es auch schon los.
Tessa berichtete: "Der erste Tag war noch sehr improvisiert, aber danach konnte man sich immer gut auf den Unterrichtstag vorbereiten. Wir wissen ja auch selber noch, was besonders schwierig ist, zum Beispiel schriftlich dividieren, das war in meiner Klasse auch immer so ein Thema." Luca ergänzte: "Wir tauschen als Tutoren auch Ideen für Arbeitsblätter und Aufgaben untereinander aus."
Dass die beiden es großartig gemacht haben, bescheinigten ihnen ihre Lerngruppen z.B. so: "Ich wünschte, uns würden ab jetzt immer die Zwölftklässler unterrichten!", "Weil die jünger sind, versteht man es irgendwie besser, wenn sie etwas erklären." und "Sie sind viel entspannter."
Auch hoben sie positiv hervor, wie die Tutoren auf Rückfragen eingingen: "Es ist nicht schön, wenn man 26 Aufgaben bekommt, aber noch gar nicht verstanden hat, wie es geht. Das war hier anders, da konnte man alles fragen". Und Luca ergänzt: "Bei maximal 5 Personen in einer Gruppe kann man gut alle Fragen beantworten, was in einer Klasse mit 25 Schülern nicht immer so möglich ist."
Für den Wochenabschluss in Englisch hatten sich die beiden Tutoren etwas Besonderes überlegt: Gemeinsam wurde ein Kinofilm auf Englisch geschaut, anschließend stellte Luca noch einige Fragen dazu, die dann ebenfalls auf Englisch beantwortet werden sollten.
Eine Besonderheit der Sommerschule war, dass die Lerngruppen aus mehreren Klassenstufen gemischt zusammengestellt waren - sie orientierten sich dadurch stärker an bestimmten Themen als an Klassenzielen. Eine Schülerin empfand das als Vorteil: "Ich hole Stoff aus der 6. nach, aber ich lerne auch Dinge aus der 7., so dass ich schon mit etwas Vorbereitung ins nächste Schuljahr gehe."
Motiviert, an dem Programm teilzunehmen, hat die Schülerinnen und Schüler vor allem das Lerndefizit, das sich aus dem pandemiebedingt unregelmäßigem Unterricht ergeben hat. Aber auch andere Gründe spielten eine Rolle, so sagte ein Mädchen: "Ich habe einen Schulwechsel gehabt, und da fehlten mir manche Themen, die ich noch nicht hatte. Als ich dann von dieser Möglichkeit gehört habe, wollte ich sie unbedingt wahrnehmen." In vielen Fällen waren es natürlich auch die Eltern, die den Anstoß gegeben hatten, wie andere Schüler berichteten.
Hausaufgaben gab es übrigens im Gegensatz zum "normalen" Schulalltag bei der Sommerschule nicht. So hatte nachmittags jeder noch Zeit für entspannende Ferienaktivitäten.
Dirk Seifert