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Wie arbeiten Journalisten, wie recherchieren sie, was sind eigentlich Fake News und wie erkennt man sie? Diese Fragen können und sollen beim Projekt „Journalismus macht Schule in Schleswig-Holstein“ beantwortet werden.
Am 14.06. hatte das WiPo-Profil der 11. Klasse die Möglichkeit, an diesem Projekt teilzunehmen. Im Rahmen einer Doppelstunde hatten die Schülerinnen und Schüler Zeit, eine Journalistin mit ihren Fragen zu löchern. Mit Christine Pilger stand dafür eine erfahrene Hörfunk-Journalistin von „NDR 1 Welle Nord“ zur Verfügung. Frau Pilger selbst arbeitet seit vier Jahren beim NDR, vorher ist sie knapp 10 Jahre bei einem Radiosender in NRW tätig gewesen.
Die Schülerin Sanja-Franziska Bartelt hat über diesen digitalen Expertinnen-Besuch einen Erfahrungsbericht geschrieben:
„Frau Pilger erzählte uns erst von ihrem Tagesablauf. Fast kein Tag ist dabei wie der vorherige, da sie in vielen unterschiedlichen Bereichen eingesetzt wird.
Es fiel schnell auf, dass es einige Sachen gibt, die trotz der Unterschiede immer da sind wie zum Beispiel zwei Konferenzen, wo besprochen wird, was aktuell ist, was als nächstes passiert und wer welche Aufgabe übernimmt. Des weiteren gibt es auch im Radio Schichtdienst, dazu gehören Früh- und Spätschichten, aber auch extra Einsatzzeiten bei der Online-Redaktion.
Im Anschluss hat uns Frau Pilger erklärt, was eine gute Nachrichtensendung im Idealfall ausmacht. So gibt man bei „NDR 1 Welle Nord“ erst kurz bekannt, was einen erwartet, dann geht man sachlich und ohne eigene Meinung genauer auf die einzelnen Themen ein. Dazu hat sie uns auch eine aktuelle Nachrichten-Sendung vorgespielt und im Anschluss die Auswahl der Beiträge erklärt.
Bei den ganzen Informationen, die weitergegeben werden müssen, wäre es für eine Person schwierig, dies alleine zu tun. Deshalb gibt es für einige Bereiche extra Redaktionen und Spezialisten, die sich mit bestimmten Themen beschäftigen. Die Zahl der Redaktionen hat im Vergleich zu früher aber deutlich abgenommen und die meisten Redakteure müssen sich heute viel Wissen selbst aneignen.
Bei der Vielzahl an Informationen, die Frau Pilger und ihre Kollegen am Tag bearbeiten, wollten wir noch wissen, wie man dann zum Beispiel Fake News erkennt und mit diesen umgeht. Frau Pilger erklärte uns dann, was eigentlich alles Fake News sein können und dass diese schon uralt sind. So ist zum Beispiel auch ein falsch ausgesprochener Name eine Falschnachricht. Um so etwas, aber vor allem richtige Fake News zu verhindern, lesen meistens mehrere Personen nochmal über einen Text, damit kleine Fehler behoben werden können. Bei größeren Themen werden vorher Experten befragt, mindestens 2 Quellen sollten das Thema bestätigen und bei Internetseiten kann man auch mal das Impressum prüfen. Oftmals hat man aber auch das Glück und kann auf Agenturmeldungen zurückgreifen, wo schon ein Faktencheck gemacht wurde.
Eine weitere Frage aus der Klasse bezog sich auf die Sprache in den Nachrichten. Diese ist oftmals gehobener und professioneller und wird nicht von allen verstanden. Bei dieser Frage musste auch Frau Pilger schmunzeln und gab zu, dass es ihr bei sehr klassischen Nachrichten auch mal schwerfalle zuzuhören. Die Sprache ist auch Thema in der Branche selbst, aber eine Veränderung ist ein langer und langsamer Prozess, der wohl eine Weile dauern wird. Aber viele Sender versuchen, auch die Sprache der Nachrichten anzupassen.
Abschließend ist uns aufgefallen, dass die Zeit sehr schnell vorbeiging und der Journalismus ein sehr großes und umfangreiches Thema ist. Uns hat das Interview sehr gefallen, auch wenn es leider nur über WebEx stattgefunden hat. Trotzdem hat Frau Pilger uns einen tollen Einblick in das Arbeitsleben von Journalisten gegeben und auch ihr hat es Spaß gemacht.
Man sollte so ein Projekt auf jeden Fall öfter in der Oberstufe anbieten, da es eine gute Erfahrung ist und auch bei der Job-/Praktikumsfindung behilflich sein kann.“