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Anfang letzten Jahres wurde die Welt in Stillstand versetzt, um die Verbreitung des Corona-Virus zu stoppen. Schulen waren gezwungen, aus dieser neuen Situation heraus kreative Konzepte zu finden, um die Schülerinnen und Schüler zuhause zu unterrichten.
Digitale Medien wurden stärker Bestandteil des Unterrichts. Um sich innerhalb der Klassen und von Schüler zu Lehrer zu verständigen, wurden neue Apps und Webseiten ausprobiert, um das digitale Lernen zu Hause zu erleichtern.
Wir wollten wissen, wie die Lehrerinnen und Lehrer der Schule sich dieser Herausforderung gestellt haben. Daher führten wir ein Interview mit der Schulleiterin Frau Dr. Ahnfeldt, dem Deutsch- und Geschichte-Lehrer Herrn Siebenhaar und dem Sport- und Englisch-Lehrer Herrn Buttler.
Offenheit für neue Unterrichtsmethoden
Das Zeitalter der Videokonferenzen begann nicht ohne Hürden: Es stellte sich heraus, dass es ziemlich schwer war, die Schülerinnen und Schüler aus der Ferne nur über den Bildschirm zu motivieren und jede und jeden in das Geschehen zu integrieren. Dies stellte ein großes Problem dar, das gelöst werden musste.
Die Lehrkräfte unserer Schule entwickelten Ideen, ihre Schüler mit Hilfe von Medien auf den baldigen Präsenzunterricht wieder vorzubereiten. Sie stellten uns ihre besten Entwürfe vor, wie der Unterricht digital besonders attraktiv aufgebaut werden kann.
Frau Dr. Ahnfeldt äußerte sich sehr offen gegenüber neuen Entwürfen und Ideen für die Gestaltung des Mathe- und Physik-Unterrichts. Eigentlich traditionellen Unterricht gewohnt – an der Tafel und mit gelegentlichem Einsatz von Medien -, betrat sie zunächst unbekanntes Territorium, indem sie nun komplett durch Medien mit ihren Schülerinnen und Schülern kommunizieren musste.
Doch gerade im Physikunterricht ist es wichtig, in Experimenten eigene Beobachtungen machen zu können. Mit ihren Vorerfahrungen freundete sie sich daher mit der Website LEIFIPhysik an.
LEIFIPhysik ermöglicht Experimente online
Mit der Zeit kam Klarheit, inwiefern verschiedenste Programme in den einzelnen Themenbereichen sind. Um den Physik-Unterricht möglichst aufschlussreich zu gestalten, greift die Schulleiterin auf das Programm LEIFIPhysik zurück. Hier haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, online physikalische Experimente durchzuführen, die natürlich nicht fehlen dürfen, laut Frau Dr. Ahnfeldt. Das Programm bietet Laborexperimente an, die schematisch in Gestalt einer animierten Skizze dargestellt werden.
Vor der Einführung des neuen Programms gab Frau Ahnfeldt auch die Aufgabe, zu Hause physikalische Experimente nach Anweisung durchzuführen und nach gegebenen Arbeitsaufträgen auszuwerten. Z.B. sollten Schüler selbständig Reibungskoeffzienten berechnen.
Die Rückmeldung, die sie von den Schülerinnen und Schülern bekam, war sehr positiv. Die Lernenden haben diese Art des digitalen Unterrichts sehr genossen und waren in der Lage, sich schnell in das neue System und das Thema einzuarbeiten.
Digitale Pinnwand
Andere Herangehensweisen an den Videounterricht entwickelten Herr Butler und Herr Siebenhaar. Beide benutzen das System Padlet. Diese Software stellt eine Art virtuelle Pinnwand da, auf der alles Mögliche eingefügt werden kann. Somit hat jeder die Chance, sich zu beteiligen und den Unterricht besser nachzuvollziehen. Die beiden Lehrer benutzen dies in Geschichte und in Englisch.
Kreativer Einsatz von Medien wie Videos, Podcasts
Im Englischunterricht versuche Herr Buttler, außerschulische Projekte durchzuführen. Hierzu zählten das Drehen von Filmen oder das Aufnehmen von Podcasts. Ihm war es besonders wichtig, unterschiedliche Medien in den Unterricht einzubeziehen.
Wie Unterricht per Video gelingen kann
Im Video-Meeting Programm "Webex" ist es unter anderem möglich, Teilgruppen zu erstellen, für digitale Gruppenarbeiten innerhalb der Klassen. Die Online-Meetings nutzte Herr Buttler auch für die Floorball-Mannschaft unserer Schule, mit denen er jede Woche einmal ein Online-Training absolvierte.
In den Startlöchern des digitalen Unterrichts stellte Herr Siebenhaar fest, dass die Schülerinnen und Schüler sehr schüchtern an den Video-Unterricht herangingen, somit war ihm ein lockerer Einstieg in die Sache besonders wichtig.
Präsenzunterricht unverzichtbar für alle
Der Präsenzunterricht wird nicht vom Distanz-Lernen ersetzt, so viel steht fest; auch wenn die Albinus-Gemeinschaftsschule Lauenburg auch in Zukunft weiter auf Digitalisierung setzen will.
Der "normale" Unterricht in Präsenz hat wichtige Vorteile, die sich im Distanz-Lernen nicht verwirklichen lassen. So sagte Herr Buttler zum Beispiel, dass die Lehrer-Schüler Beziehung sehr wichtig für den Lernerfolg ist - denn zum Lernen motiviert werden die Schüler vor allem von ihren Lehrern! Das ist natürlich schwieriger, wenn die Schüler nicht direkt in der Schule sitzen, sowohl für die Lehrkräfte als auch für die Schülerinnen und Schüler selbst!
Ein nur auf Messenger und Videokonferenzen begrenzter Unterricht beschränkt die eigenständige Motivation und den Lernspaß. Daher haben die Lehrer sich auch sehr bemüht, das Distanz-Lernen für die Schüler so einfach und lehrreich wie möglich zu gestalten. Durch den derzeit wieder stattfindenden Präsenzunterricht zeigen die Schüler wieder mehr Begeisterung, und auch die Lehrer haben wieder mehr Zeit, den Unterricht für die Schüler vorzubereiten.
Interview und Text: Thalia v. Wilcke und Henrik Zell